In kleinen Orten – wie es viele im Kyffhäuserkreis gibt – ist eine Kulturvielfalt nicht einfach zu organisieren. Da ist es schon bemerkenswert, dass sich in Oldisleben seit 42 Jahren Musiker und Chöre für ein gemeinsames Konzert zusammenfinden zur Freude der Musikinteressierten. In den meisten Fällen umfasst das Programm klassische Kompositionen der verschiedensten Epochen.

Seit 15 Jahren arbeiten die Oldislebener und Frankenhäuser Kantoreien in verschiedenster Weise zusammen und gestalten u. a. seitdem auch die Oldislebener Sommermusiken. Das Programm umfasßt zur Hälfte reine Orchesterwerke, der 2. Teil sind dann Chor-Orchesterstücke.
Von Antonio Vivaldi (1678-1741) erklang das Concerto grosso d-moll: ein langsamer Mittelsatz wird von zwei schnellen Allegro-Sätzen umrahmt. Sein bekanntestes Werk sind die „Vier Jahreszeiten“.
Von G.Fr. Händel ( ) hörten die Besucher das „Concerto grosso F-Dur: ein Werk für Streicher in der barocken Tradition. Es zeichnet sich durch den Wechsel zwischen einem kleinen Solistenensemble und dem gesamten Orchester aus und besteht aus 4 Sätzen – eine Mischung aus Tanzsätzen und freien Formen.

Orchester
Orchester
Chor und Orchester
Chor und Orchester
Hermann Schmalfuß
Hermann Schmalfuß

Geleitet wurden die Instrumentalisten in bewährter, unaufgeregter Form durch Hermann Schmalfuß. Er ist von Anfang an der „spiritus rector“ (lat.: „leitender/lenkender Geist“) und mit fast 86 Jahren die Seele des Blankenhainer Musizierkreises.

Kantorin Laura Schildmann übernahm dann die Leitung des Chor-Orchesterwerkes (mit Solisten): Wolfgang Amadeus Mozart: „Missa brevis C-Dur (Spatzenmesse)“. Mit viel Freude und Engagement musizierten Solisten, Chor und Orchester - zumal es die zweite Aufführung war und damit nicht mehr ganz so viel „Aufregung“ dabei war (vor einiger Zeit wurde die „Spatzenmesse“ in Bad Frankenhausen aufgeführt). Schon während der Chorproben gab es an zwei Stellen des Werkes oft Spaß an der musikalischen Gestaltung. Sowohl im Sanctus als auch im Benedictus (Teile der liturgischen Messe) hat Mozart einprägsame, deutlich hörbare Violinfiguren komponiert, die klanglich dem „Tschilp-tschilp“ von Sperlingen (Spatzen) ähnlich sind.
Der populäre Beiname „Spatzenmesse“ stammt nicht von Mozart, sondern kam erst durch die Erfassung aller seiner Werke im „Köchelverzeichnis“ im 19. Jahrhundert auf.
Die etwa 75 Besucher des Konzertes waren begeistert und hätten sicher die beiden besonderen Teile gerne noch einmal gehört. Nun freut man sich schon auf die Oldislebener Sommermusik 2026.